Peter Bur - Feststifter vom Südereggen Hahnbeer

Peter Jacob Claussen wurde als Sohn des Holzpantoffelmachers Claus Claussen (geb. 1761) aus Heide und Anna Margaretha Knohske (geb. 1759) aus Wesselburen am 18. März 1797 in Heide geboren. Die Familie lebte im Jahre 1803 noch in Kleinheide 57. Im Laufe des folgenden Lebens zog die Familie in die Mühlenstraße. Wann sie umzogen und ob sein Vater das Anwesen erworben hatte, ist im Augenblick noch nicht bekannt. Sein Vater Claus Claussen war mit Anna Margaretha Knohske in zweiter Ehe verheiratet. Aus erster Ehe mit Elisabeth Catarina Martens gingen zwei Kinder hervor. Sarah Catharina geboren am 23. März 1790 und Jürgen Johann geboren am 21. Januar 1793.

Aus der zweiten Ehe gingen Peter Jacob selbst und sein jüngerer Bruder Claus Friedrich, geboren am 1. August 1802, verstorben am 12.01.1869 hervor.

Sein Bruder Claus Friedrich hatte drei und sein Bruder Johann Friedrich hatte fünf Kinder. Peter Jacob Claussen war also 8-facher Onkel. Aus Erzählungen von Heimatdichter Klaus Groth, lebte Claussens Schwester bis zu ihrem Tode in seinem Haus.

 

Peter Jacob Claussen, genannt Peter Bur war von Beruf Holzlöffelmacher.

 

Im Jahr 1841 beschloss Peter Jacob Claussen als Erster zusammen mit seiner Süderegge, Hahnbeer als Gemeinschaftsfest der Eggen neu aufleben zu lassen (belegt durch Protokolle im Besitz von Südereggen Hahnbeer von 1841). Peter Bur stoppte die Tierquälerei „Bosseln auf eine Tonne mit lebenden Hahn“ und etablierte das Eggenfest so wie wir es heute kennen. Lese hier mehr

1859 organisierte die Norderegge dann wieder ihr eigenes Eggenfest und im Jahre 1860 dann auch die Österegge.

 

Peter Jacob Claussen verstarb am 18. Oktober 1871 im Alter von 74 Jahren. Sein ehemaliger Grabplatz war bis Januar 2014 nicht aufzufinden. In den Kirchenbüchern ist als Bestattungsdatum der 22. Oktober 1871 vermerkt. Das Grabfeld auf dem Heider Zütphenfriedhof ist die ehemalige Nummer 798b, im Feld C.

 

Noch heute feiert die Süderegge Peter Bur als ihren Feststifter und würdigt ihn in Form der Peter-Bur-Kugel, die der Öllersmann trägt, eine Peter-Bur-Fahne und mit der Peter-Bur-Feierstunde am Festtag im Februar selbst.

 

 

 

1984 schrieb Bur Schlüter folgenden Text über Peter Bur:

 

"Vadder" und Feststifter von Südereggen-Hahnbeer vun 1841

 

Das älteste Protokoll von der Süderegge ist von 1867. Die von den Jahren 1841-1866 sind verloren gegangen. Der Holzlöffelmacher Peter Jacob Claußen, sie nannten ihn "Peter Bur" war 1841 der Gründer von Südereggen-Hahnbeer. Geboren am 18. März 1797, gestorben am 18. Oktober 1871; wohnte er zu seiner Zeit in der Mühlenstraße. "Peter Bur" ist der Urheber, auf jeden Fall der Wiederbeleber von den Hahnbeerfesten in der heutigen Art und Weise mit dem Symbol "Hahn auf der Tonne".

In unseren ältesten Protokollen wird er immer als Feststifter genannt und bekommt für das Fest 5 Courant. Bei jedem Jubiläumsfest hat einer von den Hahnbeerbrödern "Peter Bur" im Umzug dargestellt. Wir ehren ihn mit seinem Bild im Hahnbeerkrog, auf der Generalversammlung und beim Festball.

Selbst Klaus Groth hat unseren "Peter Bur" ein Denkmal in seinem plattdeutschen Werk "De Waterbörs" gesetzt. Wir erleben ihn da als ein Heider Original und einen urwüchsigen Hahnbeermann, der von jedem gerne gesehen, geachtet und verehrt wurde.

Die Süderegge hat 1960 an den Magistrat der Stadt Heide mit Nachweis von den ältesten Dokumenten die bitte eingereicht, eine von den Straßen, die von der Friedensstraße zur Straße am Sportplatz verlaufen, nach "Peter Bur" als Feststiefter von Südereggen-Hahnbeer vun 1841 zu benennen. "Peter Bur" gehört ohne zweifel zu der Heider Stadtgeschichte, und mit der "Peter-Bur-Straße" lebt sein Name bis in die Zukunft.

"Peter Bur" war der Mann, der 1841 das schöne Hahnbeer wieder in Gang gebracht hat. Die Norder- und Österegge geht mit ihrem Hahnbeerfest von 1859 und 1860 aus.

Am 04.12.1939 stellte die Süderegge auf der Dreieggenversammlung den Antrag, allein das Recht zu haben den Öllersmann zu stellen, und "Peter Bur" als Gründer von Hahnbeer zu ehren und anzuerkennen. Da wurde gekretelt von den anderen Eggen - besonders von der Österegge - und die Köpfe wurden sich heiß geredet. Zum Schluss kam es dann doch einstimmig in das Protokoll von allen drei Eggen:

 

Die Dreieggenversammlung ist sich darin einig,

dass die Verdienste um das Wiederbeleben von

den Eggenfesten mit den Hahnbeerfesten durch

"Peter Bur"

dadurch anerkannt werden soll, dass nur die

Süderegge berechtigt ist, einen Öllersmann

"Peter Bur" zu ehren zu stellen.

 

Danach ließen wir - alle drei Eggen - "Peter Bur" hochleben und sagen laut und frei aus der Kehle "hoch soll er leben, hoch soll er leben, dreimal..."

Unser Öllersmann ist damit der Repräsentant für unseren "Peter Bur", der darauf zu achten und dafür einzustehen hat, dass bei unserem Hahnbeer auf der Süderegge die Tradition, die "Peter Bur" gegründet hat, auch für alle Zeiten bewahrt bleibt.

Am 24.02.1926 kamen die Dreieggenvorstände auf der Norderegge in der Gastwirtschaft Suerbarg zusammen. Die Ehrenmitglieder von allen der drei Eggen gaben zu Protokoll, dass spätere Generationen an den Statuten und Sitten festhalten müssen, und das Hanbeerfest nach alter Art und Weise gefeiert und keine Änderungen eingeführt werden.

Um das zu bewahren hat der Öllersmann die letzte Entscheidung bei allen ernsthaften Sachen.

 

Auf der Jubilumsfahne 1966 steht:

 

"Peter Bur" ut de Waterbörs bi uns Hahnbeer vöran,

Holtlöpelmaker un Kretler, de Südereggs böverbest Mann.

 

Lasst uns in der Tradition mit all seinen guten Überlieferungen jederzeit zur Fahne stehen und lasst uns immer daran denken: Hahnbeersinn is dat ganze Jahr un fangt jeden Dag mit de Beed an jedereen - Keen nödigen -

"Freut Euch des Lebens"

an.

 

 

 

Informationen wurden zur Verfügung gestellt von Inge Harländer und Uwe Lorenzen.

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© Südereggen Hahnbeer vun 1841